Pflegenotstand
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Pflegenotstand – Was ist das?
Pflegenotstand ist ein von Politik und Gesellschaft verwendetes Schlagwort, das sich im deutschen Sprachgebrauch fest etabliert hat. Seine Anfänge gehen auf die 1960er Jahre und 1970er Jahre zurück.
Ursächlich hierfür war oder ist der demografische Wandel. Durch technischen Fortschrift im Bereich der Medizin und sich verbessernde Lebensbedingungen (gesündere Ernährung, bessere hygienische Bedingungen) steigt das Durchschnittsalter der Bevölkerung. Menschen werden immer älter. Lag die durchschnittliche Lebenserwartung in den 1950er Jahren bei Männern noch bei rund 65 Jahren und bei Frauen bei 68,5 Jahren, liegt diese bei Männern im Jahre 2020 bei 80 Jahren und bei Frauen bei 84 Jahren (Quelle: Statista). Bei Männern entspricht dies einer gestiegenen Lebenserwartung von 23% und bei Frauen von 22,6%.
Mit der gestiegenen Lebenserwartung gehen jedoch auch vornehmlich Alterserkrankungen und Alterserscheinungen einher. Die Behandlung hiervon erfordert zusätzliches Personal sowohl im medizinischen als auch im pflegerischen Bereich. Da in den 1960er und 1970er Jahren die Nachfrage nach medizinischen und pflegerischen Leistungen insbesondere im stationären Bereich über dem Angebot lag, wurde erstmal der Begriff des Pflegenotstands geprägt. Die Politik begegneter dieser Entwicklung, in dem erstmals gezielt medizinisches und pflegerisches Personal aus dem Ausland angeworben wurde.
Rund 30 Jahre später um die Jahrtausendwende zeigte sich ein erneutes Auseinanderklaffen von Pflegeangebot und von Pflegenachfrage. Auch hier begann die Politik mit mäßigem Erfolg Pflegefachkräfte aus dem Ausland anzuwerben.
Wiederum 20 Jahre später, hat die WHO das aktuelle Jahr 2020 als Jahr der Pflegekräfte und Hebammen ausgerufen. Damit unterstreicht sie die Bedeutung und die Notwendigkeit von qualifizierten Hebammen und Pflegekräften.
Pflegereformansätze
Treffend hierzu fallen in die amtierende Amtszeit der Bundeskanzlerin Merkel unter Gesundheitsminister Spahn eine Vielzahl an Reformen und Reformvorschlägen, um dem Pflegenotstand entgegen zu wirken.
Zu den sechs Eckpfeilern des Reformpaketes gehört erstens die Zusammenlegung der Ausbildungen zum Alten-, Kranken und Gesundheitspfleger. Künftig erlangen Ausbildende den EU weit anerkannten Abschluss „Pflegefachmann / -frau“. Daran knüpft zweitens das Gesetz zur Reform der Hebammenausbildung an. Hebammen werden künftig an Hochschulen ausgebildet, erlangen einen Bachelortitel und erhalten während des Studiums bzw. im Rahmen der praktischen Ausbildung eine Vergütung.
Das MDK Reformgesetz hingegen zieht auf die Qualitätsverbesserung in der Pflege ab. Dies soll den MDK bei der Prüfung unabhängig von den Krankenkassen machen. Damit einher geht, dass die Personalkosten für die Pflege am Bett jedes einzelnen Krankenhauses ermittelt und von den Kostenträgern bezahlt werden.
Ein weiterer Baustein ist die Reform des Fachkräfteeinwanderungsgesetz. Auch dieses soll zur Verringerung von Pflegenotstand in Deutschland beitragen, indem dieses Pflegefachkräften aus dem Ausland die Einreise erleichtern soll.
Zu guter Letzt legt das Gesetz für bessere Löhne in der Pflege künftig eine verbindliche Lohnuntergrenze fest. Außerdem sieht es verbindliche Tarifverträge vor.
Experten sind allerdings skeptisch, ob die Reformen ausreichen, um den Pflegenotstand zu beseitigen. Sie führen vor allem eine mangelnde gewerkschaftliche Organisation der Pflegekräfte und damit einhergehend ein mangelndes Interesse in der Gesellschaft auf, wodurch letztlich die Attraktivität des Berufsbildes leide.
Lösungsansätze Pflegenotstand
Wenngleich keine Bewertung der verschiedenen kurz dargestellten Pflegereformen vorgenommen werden soll, bleibt abzuwarten ob die Reformen ihre gewünschte Wirkung enthalten. Es wäre wünschenswert, wenn sich der Pflegenotstand hierdurch reduzieren oder gänzlich vermeiden ließe Das deutsche Gesundheitssystem sieht jedoch nicht nur eine Pflege durch Pflegekräfte vor, sondern auch eine Pflege durch Angehörige.
Verschiedenen Statistiken zufolge entscheiden sich immer mehr Menschen für die ambulante Pflege zu Hause und dabei für die Pflege durch Angehörige. Aus diesem Grund ist es wichtig und richtig, dass auch im arbeitsrechtlichen Bereich Reformen stattfinden und bei einer Pflegetätigkeit durch Angehörige Fragen zur Lohnfortzahlung, zu Lohnersatzleistungen und beispielsweise zu Rentenansprüchen geklärt sind.
Weil für die Pflege durch Angehörige wiederum bestimmte Umbau- und Sanierungsarbeiten notwendig werden können (barrierefreies WC, Umbau Wanne zur Dusche etc.) und diese Maßnahmen bezuschusst werden, tragen auch die KfW, die Pflegekassen selbst und andere Geld- und Zuschussgeber mittelbar zur Beseitigung von Pflegenotstand bei.
Fazit
Die Beseitigung von Pflegenotstand stellt sich als sehr komplexes Ursache-Wirkungsgeflecht dar. Es gibt eine Vielzahl an Ansatzpunkten und Stellschrauben. Diese müssen jedoch sinnvoll ineinandergreifen, um die gewünschte Wirkung zu enthalten.
Auch wir von SchnellesBad Deutschland tragen unseren Teil zur Beseitigung von Pflegenotstand bei. Mit unseren Leistungen rund um das Badezimmer ermöglichen oder erleichtern wir die Pflege zu Hause. Pflegeheime und stationäre Pflegeeinrichtungen werden dadurch entlastet.
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